Tee aus Assam

Etwa 200 Kilometer östlich von Darjeeling an der Grenze zu China, Birma und Bangladesch liegt Assam mit seinen rund zweitausend TeegĂ€rten. Hier auf dieser Hochebene an den Ufern des Brahmaputra entdeckte man Anfang des 19.Jahrhunderts die wilden, ca. 20 m hohen TeestrĂ€ucher. Heute wird hier fast ein Drittel des indischen Tees geerntet, wobei einige zu den besten der Welt gehören. Das Klima ist feucht und warm. Von April bis September ergiessen sich sintflutartige RegenfĂ€lle bei Temperaturen bis zu 35 Grad. In diesem grossen natĂŒrlichen Treibhaus wĂ€chst ein Tee, der mit seinem krĂ€ftig, wĂŒrzigen Charakter und seinem dunklen Abguss die Teegewohnheiten vieler Nationen geprĂ€gt hat. Auf Grund seiner feinen QualitĂ€t wird er auf der ganzen Welt als Grundlage hervorragender Mischungen verwendet.

Assam ist beinahe so gross wie Deutschland, wird aber nur von ca. 20 Millionen Menschen der unterschiedlichsten Rassen bewohnt. Das weite Land im Nordosten Indiens ist unwegsam und unerschlossen und besteht im wesentlichen aus dem breiten Tal des gewaltigen Stromes Brahmaputra mit seinen hĂŒgeligen Randgebieten.

Das Flussbett ist durch Ablagerungen erhöht, so dass das Wasser bei einem höheren Stand sofort weite Gebiete des Landes ĂŒberschwemmt. WĂ€hrend der Monsunzeit von April bis September ergiessen sich sintflutartige RegenfĂ€lle ĂŒber die Hochebene von Assam. Jetzt fallen 90% der jĂ€hrlichen NiederschlĂ€ge und mit 3000 bis 7000 mm immerhin das zehnfache des mitteleuropĂ€ischen Durchschnitts. WĂ€hrend des Monsuns steigen die Temperaturen auf Werte von ĂŒber 35 Grad Celsius an und verwandeln das Land in ein tropisches GewĂ€chshaus.

Die grossen Teeplantagen begleiten den Brahmaputra zu beiden Seiten auf einer LÀnge von fast 600km und stellen somit Indiens grösstes zusammenhÀngendes Teeanbaugebiet dar.

Die ersten Versuche, hier Tee anzupflanzen, gehen auf den Anfang des 18.Jahrhunderts zurĂŒck: Englische KapitĂ€ne der East India Company brachten von ihren hĂ€ufigen Reisen nach Kanton auch Teesamen mit zurĂŒck nach Kalkutta. Die chinesichen Teesamen wuchsen jedoch schlecht oder gar nicht. Dann entdeckte der Major und Handelsreisende Robert Bruce den wildwachsenden, heimischen Assam-Tee. Im Gegensatz zu den importierten Teepflanzen war dieser dem feucht-warmen Klima angepasst. Er wurde als eigenstĂ€ndige Teeart anerkannt und Robert C.A. Bruce legte die ersten TeegĂ€rten Indiens an. 1827 kam der erste fertige Assam-Tee in Kalkutta an. Heute werden in Assam pro Jahr etwa 319.000 Tonnen Tee geerntet, was ca. zwei Drittel der gesamten Teeproduktion Indiens ausmacht. Alle Assam-Tees haben eine volle, krĂ€ftige und schwere Tasse, das Aroma erinnert an den Duft von Honig. Aufgrund ihrer FĂŒlle und Kraft werden sie gern in Mischungen verwendet. Das aufgegossene Blatt und die Tasse sind so extraktreich, dass selbst schlechte WasserverhĂ€ltnisse diesem Tee kaum etwas anhaben können.

Asssam-Tees sind ausgezeichnete Morgentees. Sie vertragen gern etwas kalte Milch. Man unterscheidet bei den Assam-Tees zwischen Blatt-Tees und Broken-Tees.

Quelle: Autor nicht bekannt

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